Fremder Gott

Der Du im Unbegrenzten bist,
wir sind im Staub gefangen,
der unsres Leibes Zukunft ist
nach Schmerz und Todesbangen.
Die Frage, ob Dich unsre Not
ersonnen hat aus Angst vorm Tod,
macht unsren Geist befangen.

Du weilst im ungeschaffnen Licht,
wir sind von Nacht umgeben.
Auch wenn der Tag stets neu anbricht,
bleibt dunkel unser Streben.
Das Licht, das unsre Klugheit schafft,
erhellt mit gnadenloser Kraft,
dass wir am Abgrund leben.

Dein Wort weht stumm durch unsre Zeit
der technischen Sensoren.
In lärmender Geschäftigkeit
ging uns sein Klang verloren.
Wenn Dein Geist uns nicht Stille schenkt,
den Mut zu hören in uns senkt,
wird es nicht neu geboren.

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